Chatbots haben sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug im digitalen Klassenzimmer entwickelt. Diese intelligenten Assistenten können das Lernen unterstützen und den Unterricht bereichern, wenn sie richtig eingesetzt werden. Allerdings muss man sich der Dos and Don’ts beim Einsatz von Chatbots im schulischen Kontext stets bewusst sein.

Wie sollten Chatbots von Schüler*innen genutzt werden?

Chatbots als Lernhelfer nutzen

Chatbots können effektive Lernhelfer sein. Sie erklären komplexe Themen, beantworten Fragen und bieten Lernhilfen. Lehrer können sie beispielsweise nutzen, um Schüler*innen die Funktionsweise eines Wasserkraftwerks zu erklären oder um Lernstrategien zu vermitteln. Mathematische Berechnungen können damit aber genauso erklärt werden, wie der Wasserkreislauf.

Sprachen lernen mit Chatbots

Als interaktive Sprachpartner sind Chatbots hervorragend geeignet, denn sie können viele Fremdsprachen „sprechen“ und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die neue Sprach- ein und Ausgabefunktion (Kopfhörer-Symbol) ermöglicht es, mit ChatGPT direkt in einer Fremdsprache zu sprechen. Chatbots erlauben es Schüler*innen somit, Konversationen zu üben und ihre Sprachfähigkeiten zu verbessern, indem sie in einem sicheren Rahmen Fehler machen und daraus lernen können.

Ideenfindung und Recherche unterstützen

Chatbots dienen als Inspirationsquelle und helfen bei der Recherche für alle möglichen Themen. Sie können Schüler*innen anregen, verschiedene Perspektiven zu erkunden und auf diese Weise zu ganz neuen Ideen gelangen und ihren persönlichen Horizont zu erweitern. So können beispielsweise passende Ausflugsziele für die nächste Klassenfahrt mithilfe eines Chatbots geplant werden. Für nähere Recherchen und Bilder dazu, müssen die Schüler*innen dann beispielsweise Google verwenden.

Unterstützung beim Schreiben eigener Texte

Chatbots können den Lernenden beim Verfassen von Texten helfen, indem sie Feedback geben. Aber Achtung: Damit ist NICHT gemeint, dass die Schüler*innen ihre Texte komplett vom Chatbot erstellen lassen! Viel mehr geht es darum, dass die Lernenden zuerst eigenständig ihre Texte verfassen und diese dann dem Chatbot „zeigen“ und analysieren lassen. So können viel besser Verbesserungen vorgenommen werden.

Prüfungsvorbereitung mit Chatbots

Zur Vorbereitung auf Prüfungen können Chatbots genutzt werden, indem sie beispielsweise Fragen zu einem bestimmten Thema generieren, die Schüler*innen dann beantworten können. So könnte beispielsweise dieser Prompt bei ChatGPT eingegeben werden: „Du bist ein Lehrer im Fach Biologie in einer 7. Klasse. Erstelle mir für eine mündliche Bio-Prüfung 10 Fragen zum Thema Zellteilung.“

Chatbots
Quelle: stock.adobe.com – Feodora

Wie sollten Chatbots von Schüler*innen nicht genutzt werden?

Hausaufgaben nicht komplett vom Chatbot erledigen lassen

Auch wenn das vielleicht nur Wunschdenken ist: Ein Chatbot sollte nicht dazu verwendet werden, Hausaufgaben oder Texte komplett zu schreiben. Dies würde nämlich nicht nur akademische Unredlichkeit darstellen, sondern auch den Lernprozess untergraben. Wichtig ist, das den Schüler*innen klar zu machen. Der Einsatz von KI sollte grundsätzlich auch immer ausgewiesen werden müssen. Schüler*innen müssen erklären können, wie sie den Chatbot für die Erledigung der Arbeit verwendet haben.

Keine eigenen Leistungen vortäuschen

Schüler*innen sollten mithilfe von Chatbots keine Leistungen vortäuschen. Authentische Arbeit und Ehrlichkeit sind wichtig für die persönliche Entwicklung und Integrität. Wichtig ist den Lernenenden immer klarzumachen, dass sie bei Leistungsüberprüfungen ihr Wissen auch ohne KI unter Beweis stellen müssen.

Ich persönlich lasse Schüler*innen gerne Text für Hausaufgaben gleich direkt in der Stunde beginnen. So kann ich mir ein Bild davon machen, auf welchen Niveau selbstständig Texte verfasst werden. Besonders bei grundsätzlich schwachen Schüler*innen fällt die Abgabe eines fehlerlosen, komplett durchstrukturierten Textes, bei dem noch dazu alle Beistriche richtig gesetzt wurden, natürlich sofort auf.

Den Chatbot nicht die ganze Arbeit machen lassen

Obwohl Chatbots hilfreich sind, sollten Schüler*innen ihre Aufgaben unbedingt selbstständig bearbeiten. Der Chatbot ist ein Werkzeug zur Unterstützung, nicht zur Erledigung der gesamten Arbeit. KI muss als Helfer begriffen werden, der in der zukünftigen Arbeitswelt unserer Lernenden zur absoluten Normalität werden wird. Genau deshalb muss der Umgang mit dieser neuen Technologie unbedingt bereits jetzt geübt werden.

Quellenangaben überprüfen

Schüler*innen sollten darauf achten, dass die Informationen und Quellen, die ein Chatbot liefert, immer überprüft werden. Nicht alle generierten Informationen sind korrekt. Nach wie vor kommt es zu sogenannten KI-Halluzinationen, bei denen Chatbots ihre Informationen teilweise einfach erfinden oder falsche Quellen anführen.

Nicht blind auf den Chatbot vertrauen

Es ist wichtig, kritisch zu bleiben. Chatbots sind nur so gut, wie die Daten, mit denen sie trainiert wurden. Viele Daten, die im Internet zu finden sind, sind falsch, haben einen Bias oder sind schlichtweg falsch. Informationen sollten deshalb immer hinterfragt werden und extra mithilfe einer Suchmaschine überprüft werden.

Infoblatt zum Ausdrucken

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Fazit

Die Verwendung von Chatbots im Bildungsbereich bietet viele Vorteile, wenn sie als Ergänzung zum Lehrplan und nicht als Ersatz für kritische Denkfähigkeiten oder akademische Integrität eingesetzt werden. Durch den bewussten Einsatz dieser Werkzeuge können Lehrkräfte und Schüler*innen das Lernen interaktiver und engagierter gestalten.

Natürlich kann diese Technologie auch zum Betrügen genutzt werden, aber dazu hab es vorher auch bereits genug Möglichkeiten. Es ist wichtig, dass Lehrkräfte die Nutzung von Chatbots leiten und auch Regeln für den Einsatz vorgeben. Die Schüler*innen müssen anleitet werden, wie sie Chatbots sinnvoll für ihren Bildungsweg nutzen können.